Herbstsynode 2014

Am Freitag, 07.11. und Samstag, 08.11.2014 fand die 6. Tagung der 3. Synode des Kirchenkreises Wuppertal statt.
Die Synode begann am Freitag mit einem Abendmahlsgottesdienst in der Kirche Gräfrather Straße 20 in Vohwinkel, in dem auch die 35-jährige Partnerschaft mit dem Kirchenkreis Keetmanshoop in Namibia gefeiert wurde.
Die Kreissynode ist das ´Parlament´ der evangelischen Gemeinden, die zum Kirchenkreis Wuppertal gehören. Sie umfasst 123 Mitglieder (´Synodale´), von denen 60 Pfarrerinnen bzw Pfarrer sind. 43 % der Mitglieder sind Frauen.
text: kk/ör-werner jacken
Unsere SYNODEN-FOTOALBEN
Eindrücke vom Freitag Abend: Gottesdienst und Teil ISYNODALGOTTESDIENST

Am Freitagabend wurde im Synodalgottesdienst an das 35-jährige Jubiläum der Partnerschaft zwischen den Kirchenkreisen Keetmanshoop (Namibia) und Wuppertal erinnert.
"Du hast mich freundlich angesehen"
In der Synodalpredigt ließen Johannes Nattland, Astrid Eberlein und Eberhard Löschke anhand der Geschichte von Jakob und Esau 35 Jahre Partnerschaft zwischen den beiden Kirchenkreisen Revue passieren: "Partnerschaft bezeichnet den Kontakt zwischen Menschen – da wird Partnerschaft gelebt. Partnerschaft benennt eine Beziehung zwischen Menschen. Wir feiern die Beziehung zwischen Menschen aus Wuppertal und Keetmanshoop.
... Aber jede Partnerschaft verändert sich im Laufe der Zeit. Welches Verhältnis zwischen einzelnen Menschen oder Gruppen bliebe immer gleich?" Auch diese Partnerschaft der Kirchenkreise hatte Höhen und Tiefen, gab es Trennung und Schuld. "Aber auf alle Fälle sind wir Geschwister, Geschwister in Jesus Christus. Und als Geschwister können wir nicht voneinander lassen, in guten wie in schlechten, in vollen wie in leeren Zeiten. Denn was uns zusammengeführt hat, ist Gottes Gnade. Denn was uns zusammenführt ist, dass uns Gott im Antlitz des anderen freundlich ansieht."
Der Freitag Abend...

Nach Grußworten von Pfarrer John Wesley Kabango, der im Namen der VEM und zu 35 Jahren Partnerschaft gratulierte und in der Hoffnung auf weiteres Engagement in den Partnerschaften eine reich verzierte Geburtstagstorte.überreichte und Katja Dummer, die für den Arbeitskreis Keetmanshoop sprach und an die Tage im Jahr 1979 erinnerte, als Pfarrerin Irmhild Lautenbach den Arbeitskreis Keetmanhoop gründete und damit die Partnerschaft anschob, dankte Superintendentin Ilka Federschmidt den Mitgliedern des Arbeitskreises für ihr Engagement in Sachen Partnerschaft.
Anschließend gab Dr. Martin Hamburger einen Zwischenbericht zur Struktur des Diakonischen Werks in Wuppertal und Ulrich Gensch erläuterte die aktuelle Planung zum Umbau der CityKirche Elberfeld. Die Ausschreibung der Gewerke beginnt in diesem Monat, die Bauarbeiten werden im Frühjahr beginnen.
Im weiteren Verlauf der Sitzung sprach sich die Synode für die Einrichtung einer Synodalbeauftragung für Seelsorge und Beratung aus. Superintendentin Ilka Federschmidt begrüßt Pfarrerin mbA Claudia Andrews, die bis zum Sommer 2015 im Umfang einer halben Pfarrstelle die Planungen zu einer Fortsetzung des Prozesses Zukunftswerkstatt begleiten wird. Dem vielfach geäußerten Bedürfnis nach geistlicher Erneuerung und einem missionarisch-diakonischen Aufbruch wird der Kirchenkreis mit der Fortsetzung des Prozesses und einer Zukunftswerkstatt II entsprechen. Diesmal, vermutlich im ersten Halbjahr 2015, soll mehr Zeit für den Austausch eingeplant und ein ergebnisoffener Prozess in Gang gebracht werden.
Wahlen
Als Nachfolger für Helmut Pathe, der im Januar sein 75. Lebensjahr vollenden und anschließend aus dem Kreissynodalvorstand ausscheiden wird, wählte die Synode Uwe Malkus (bislang stellvertretendes Mitglied des Kreissynodalvorstands) mit 84 von 98 Stimmen.
Die bislang schon vakante Stelle einer Stellvertretungposition im Kreissynodalvorstand konnte auch diesmal nicht wieder besetzt werden.
Zur Synodalbeauftragten für Seelsorge und Beratung wurde Pfarrerin Michaela Kuhlendahl gewählt.
Pfarrer Frank Beyer (Vohwinkel) und Andreas Bärtel (Küllenhahn) wurden in den Nominierungsausschuss gewählt.
Die Synode wird am Samstag um 8.30 Uhr fortgesetzt.
SYNODALANDACHT

Am Samstagmorgen hielt Pfarrer Frank Beyer (Vohwinkel) die Synodalandacht:
„Wenn ich schwach bin, so hilft mir der Herr.“
Wundervolle Worte, liebe Schwestern und Brüder, die wir heute hören dürfen, die uns in größter Tiefe unserer Seelen und Herzen erreichen wollen. Worte, die uns zur Demut führen können und zu großer Zuversicht. Gottes Wirken, zugesagt genau da, dann, wenn, wo wir schwach, verzagt, sogar ohnmächtig sind oder uns wähnen...
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BERICHT DER SUPERINTENDENTIN
Zwischen Grenzerfahrung und Zukunftshoffnung

"An Ratlosigkeit, Unklarheit und Ungewissheit haben wir alle Anteil – sei es auf der Ebene der Gemeinden, sei es auf der Ebene des Kirchenkreises." So beginnt der Bericht der Superintendentin 2014. Er beschreibt Abschiedsprozesse und Trauer, Probleme und Herausforderungen, aber Ilka Federschmidts Anliegen ist, "dass wir uns voreinander und übereinander nichts vormachen müssen, um das presbyteriale Gesicht zu wahren gegenüber
"dem" Kirchenkreis oder auch das synodale Gesicht gegenüber "den" Gemeinden." Es sei wunderbar, wenn Leitung gut gelingt und gut bestückt ist, aber das Zugeständnis von Unklarheit und Ungewissheit gehöre zur Realität.
Doch der Bericht listet auch gute Beispiele der geschwisterlichen Beratung auf und richtet noch einmal den Blick auf den Prozess Zukunftswerkstatt und wirbt für die Beteiligung der Gemeinden und der kreiskirchlichen Aufgabengebiete daran.
Neben den innerkirchlichen Themen nimmt die Superintendentin aber auch die Ursachen von Flucht und Vertreibung sowie den Temenbereich "Freiheit und Bergung des Lebens in den Blick. Und sie schließt mit den Worten: "Lasst uns überlegen, was wir an dieser Kirche haben. Wir haben unsere Gottesdienste. Wir hören die Geschichten von der Freiheit und der Bergung des Lebens. Und davon gibt es in der alltäglichen Arbeit der Gemeinden und der kreiskirchlichen Dienste viel mehr, als in diesem Bericht vorkommen kann.
Und endlich und immer noch ist unsere Kirche der Ort, an dem der Name Gottes genannt wird. Dafür danken wir Gott. Dafür danke ich herzlich auch Ihnen.
Ich danke Ihnen allen, dass Sie die Zeit der Ungewissheit und Ratlosigkeit und manchmal der Trauer mit Ihrer Kirche aushalten. Ich danke Ihnen, dass sie Zeichen der Freiheit und der Bergung des Lebens im Namen Gottes mit setzen."
text: ör-wj
Der Samstag kompakt...

Grüße von nah und fern
Bürgermeisterin Ursula Schulz güßte für Rat und Verwaltung der Stadt Wuppertal und erinnerte Kirche und Stadt im Blick auf die Losung und den Andachtstext, pfleglich miteinander umzugehen im Wissen darum, dass der Herr hilft, wenn wir schwach sind.
Stadtdechant Dr. Bruno Kurth grüßte im Namen der katholischen Christen und des Erzbischofs in Köln. Im Blick auf die Worte von Papst Franziskus zum Ende der Synode in Rom wünschte er Diskussionen „voller Glaube, voller Weisheit und Offenheit“.
Kirchenrat Jürgen Sohn grüßte im Namen der Kirchenleitung und verband dies mit der Hoffnung, dass sein langer Weg durch die Reihen zum Rednerpult nicht dem Verhältnis von der Landeskirche zum Kirchenkreis oder umgekehrt entspreche.
Solidarische Entlastung für Leitung beschlossen
Die kreiskirchlichen Ämter des Assessors und des Skribas sind Tätigkeiten, die neben bzw zusätzlich zum eigentlichen Beschäftigungsverhältnis, also in der Gemeindearbeit wahrgenommen werden. In den letzten Jahren haben die Aufgaben und die zeitlichen Belastungen deutlich zugenommen. Anke Borchardt und Johannes Nattland berichten aus der vorbereitenden Arbeitsgruppe, insbesondere von den Schwierigkeiten der „entsendenden“ Gemeinden von Assessor und Skriba.
Nach intensiver Diskussion folgte die Synode den Vorschlägen des Synodalvorstands: Für die Wahlämter Assessor und Skriba wird den entsendenden Gemeinden für den Fall, dass keine Kompensation durch MbA-Stelleninhaber möglich ist, von der Gemeinschaft der Gemeinden eine Kompensation bis zur Höhe der Kosten einer Theologin oder eines Theologen im Angestelltenverhältnis zur Verfügung gestellt, die durch eine Sonderumlage in Höhe von 68.000,00 EUR p. a. von den Gemeinden des Kirchenkreises Wuppertal, bzw. vom Gesamtverband, erhoben wird. Die Synode im Herbst 2018 soll die Erfahrungen auswerten. Superintendentin, Assessor und Skriba sollen der Synode regelmäßig über Schwerpunkte und Struktur ihrer Leitungstätigkeit berichten.
Synode bevorzugt drei Verwaltungseinheiten
Die Kreissynode hat heute nach eingehender und fairer Diskussion die Umsetzung der Verwaltungsstrukturreform, wie sie von der Landeskirche vorgeschlagen wird, für den Kirchenkreis Wuppertal durch Schaffung von drei Verwaltungseinheiten beschlossen und auf den Weg gebracht.
- Dabei wird ein gemeinsames Evangelisches Verwaltungsamt zur Verwaltung der verfasst kirchlichen Körperschaften aufgebaut.
- Eine eigenständige Friedhofsverwaltung bleibt erhalten mit dem Ziel, alle 23 evangelischen Friedhöfe zu verwalten..
- Die Verwaltung des Diakonischen Werks des Kirchenkreises Wuppertal bildet die dritte Verwaltungseinheit.
Der Kreissynodalvorstand wurde beauftragt, der Kirchenleitung die Entscheidung vorzulegen und eine Sondergenehmigung zu beantragen, um der besonderen Situation im Kirchenkreis Wuppertal zu entsprechen (23 evangelische Friedhöfe, jeder 8. Friedhof der Evangelischen Kirche im Rheinland gehört zum Kirchenkreis Wuppertal).
Die neue Verwaltungsstruktur soll im Kirchenkreis Wuppertal zum 01. Januar 2017 die Arbeit aufnehmen.
Verläßliche Zwischenlösung
Pfarrer Erhard Ufermann hat seine Tätigkeit im Referat Kultur und Musik beendet (Er bleibt natürlich Pfarrer der CityKirche Elberfeld.). Die Synode dankt für sein Engagement und die Impulse, die er während seiner Tätigkeit setzen konnte. Neben einer Interimslösung für das Jahr 2015, die die Fortführung bestimmter Aufgaben des Referats sicherstellt (Vernetzung der Kirchenmusiker, Orgelnachwuchsförderung, innerkirchliche Kommunikation etc), sollen bis zum nächsten Jahr Vorschläge für eine Konzeption für ein „Büro Kirche, Kultur und Musik“ erarbeitet werden.
Zahlenwerke
Endlich konnte die Synode auch die Eröffnungsbilanz für das Jahr 2012 feststellen, die sich durch die Umstellung auf das Neue Kirchliche Finanzwesen (NKF) stark verzögert hatte. Der Haushalt für das Jahr 2015 wurde beschlossen, die Bilanz des Diakonischen Werks für das Jahr 2013 festgestellt.
Abschied
Schließlich dankte die Superintendentin dem Synodalältesten Pathe, der mit dem Erreichen der Altersgrenze zum Januar aus der Synode ausscheiden wird. Die Synode schloss sich dem mit lang anhaltendem Beifall an.
text: wj/ör
TISCHVORLAGEN
Diese Dokumente wurden zur Tagung der Synode vorgelegt.
TAGUNGSUNTERLAGEN
Die den Synodalen per Post zugeschickten Dokumente finden Sie hier.
Beschlüsse der Synode (laut Protokoll)
Hier finden Sie die Beschlüsse im Wortlaut. (Nach Verabschiedung des Protokolls der Synode im Kreissynodalvorstand.)